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75 Jahre Mommsenstadion: Nurmi und Hägg liefen in der Arena, die WM-Trainingscamp der deutschen Fußball-Nationalelf wird

Anlässlich des 75. Jubiläums des Berliner Mommsenstadions, der Heimat des SC Charlottenburg und von Tennis Borussia, trafen sich Vertreter aus Politik, Sport-Landesverbänden und der Vereine im Mommsenstadion am Sonntag zu einer Feierstunde.

„Es war früher nicht selbstverständlich, dass Sportplätze überhaupt errichtet wurden“, erklärte der Präsident des SCC Berlin, Dr. Klaus Henk, während eines Vortrages zur Geschichte des Stadions, das am 17. August 1930 eingeweiht wurde, nachdem Mitglieder des Vereins sich auch an den Arbeiten beteiligten hatten. Zunächst hieß die Arena noch SCC-Stadion, 1934 wurde sie dann umbenannt in Mommmsenstadion.

Besonders die Leichtathletik prägte die Geschichte des Stadions. 1931 gewann der legendäre finnische Serienweltrekordler Paavo Nurmi den 10.000-m-Lauf während eines internationalen Sportfestes. Mehrmals fand auch das ISTAF, das heute zur Golden-League-Serie der IAAF gehört und im Olympiastadion veranstaltet wird, im Mommsenstadion statt. 1941 startete dabei ein weiterer legendärer Läufer: Der Schwede Gunder Hägg, der im Laufe seiner Karriere mehrere Weltrekorde aufstellte. „Es war der SCC, der bei den Olympischen Spielen 1936 die meisten Athleten der deutschen Mannschaft stellte“, erinnerte Dr. Klaus Henk. Prominentestes SCC-Mitglied aus dem Mommsenstadion war der Speerwurf-Olympiasieger Gerhard Stöck.

41 Jahre später lief Christa Vahlensieck ins Ziel des BERLIN-MARATHON im Mommsenstadion mit der neuen Weltrekordzeit von 2:34:47,5 Stunden. Als der BERLIN-MARATHON 1974 zum ersten Mal gestartet wurde, waren Start und Ziel noch neben dem Stadion, ab 1975 dann bis zum ersten Rennen durch die City 1981 in der Arena. Noch heute finden eine Reihe von Laufveranstaltungen von SCC-RUNNING im Bereich des Mommsenstadions statt.

Auch der Fußball spielt in der Geschichte des Mommsenstadions eine zentrale Rolle. Tennis Borussia spielte in den 70er Jahren zeitweilig in der Ersten Fußball-Bundesliga und später fünf Jahre lang in der Zweiten Liga. Der Verein war in früheren Zeiten mehrfach Berliner Meister und Pokalsieger. Auch der SCC stellte einst ein Team in der Zweiten Fußball-Bundesliga.

„Die Geschichte des Mommsenstadions ist spannender als mancher Krimi“, sagte Reinhard Naumann, der Bezirksstadtrat für Sport in Charlottenburg-Wilmersdorf. Er bedankte sich beim SCC für das Engagement am Standort Mommsenstadion und sagte: „Das Mommsenstadion wäre ohne das Schwarze C (das Symbol des SCC, d. Red.) nicht denkbar. Aus Sicht des Bezirkes freut uns aber auch die gute Ko-Existenz, die es zwischen dem SCC und TeBe gibt. Das Mommsenstadion ist sicher auch für die Zukunft eine Basis für sportliche Erfolge. 2006 wird das Stadion Trainingsstätte der deutschen Fußball-Nationalmannschaft während der WM sein.“

Bereits an die Leichtathletik-WM 2009 dachte der Präsident des Landessportbundes Berlin (LSB), Peter Hanisch. „Diese Weltmeisterschaften finden ja praktisch nebenan im Olympiastadion statt. Es wäre toll, wenn dann auch ein paar Athleten des SCC dabei sein würden.“ Der LSB-Präsident sagte auch: „Wichtig ist die enge Verbindung der Vereinsfunktionäre zu den Verantwortlichen der Politik. Es ist gut, dass das hier prima klappt.“