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Nordic Walking, der neue Trend Sport

Walking und Inline Skating sind inzwischen mit steigenden Teilnehmerzahlen

"In-Sportarten" und in jedermanns Bewusstsein. Nordic Walking ist ein

ganz neue Sportart, abgeleitet vom Walking und vom Skilanglauf. In Finnland und

USA erlebt Nordic Walking einen wahren Boom.

Aus Finnland kommt das "Nordic“ -Walking. Dieser Begriff ist

nicht zwangsläufig selbsterklärend, im englischen wird er ein wenig

verständlicher, versteht man hier z.B. unter Nordic Skiing den auch bei

uns populären Skilanglauf. Entwickelt wurde die Sportart von den

finnischen Biathleten die eine Trainingsmöglichkeit für den Sommer

suchten. Damit ersieht man auch dass Nordic Walking eine Bewegungsform ist die

sowohl Elemente vom Walking als auch vom Skilanglauf enthält.

"right" />Für Nordic Walking verwendet man eigens dafür entwickelte

Stöcke. Die Stöcke unterscheiden sich in einigen Einzelheiten von den

Skistöcken: als ideales Material wird eine Kohle/Glasfaser Kombination

verwendet, so erreicht man ein extrem leichtes Gewicht (300 -350 Gramm pro

Paar) und die bei Aluminiumstöcken meist auftretenden Schwingungen

entstehen nicht und können somit auch nicht auf die Arme und die Gelenke

übertragen werden (ähnliches Problem wie bei Aluminium Schlägern

im Tennis). So sind z.B. die Stöcke des Marktführers Exel aus

Kohle/Glasfaser in einem speziellen Verfahren hergestellt und vermeiden dieses

Problem, denn die Schwingungen können langfristig zu Gelenkproblemen

führen.

Die Stöcke werden in verschiedenen Längen hergestellt, die

Stocklänge beträgt bei Skistöcken 0,8 x Körpergrösse,

bei Walkingstöcken jedoch nur 0,7 x Körpergrösse (die

verstellbaren Stöcke sind zu instabil). Um die verschieden

Untergründe zu berücksichtigen, kann die Spitze der Stöcke

wahlweise mit den mitgelieferten "Gummifüßen" (für

glatten Untergrund wie auf Strassen, Asphalt oder Stein) bestückt werden,

es kann aber auch eine Metallspitze verwendet werden, die durch Abziehen des

Gummis frei wird. Damit ist auch auf allen weichen und rauhen Wegen (auch bei

Schnee und Eis) ein ideales und sicheres Fortkommen möglich. Die

Gummifüsse absorbieren auch Stösse und Geräusche auf Asphalt

oder anderem harten Untergrund.

Am anderen Ende der Stöcke sind spezielle Handschlaufen, die es

ermöglichen über einen langen Zeitraum die Stöcke gut zu

führen, die Hand wird dabei nicht zum Umfassen verwendet, da dies zu

Verkrampfungen führen kann. Vielmehr liegt die Hand in den Schlaufen auf,

die so konstruiert sind, daß die äußere Handkante in ihnen

über mehrere Zentimeter aufliegt. Der Daumen hat eine extra Öffnung.

Das ganze wird mit einem Klettband fixiert, wodurch für die sonst bei

Skistöcken übliche feste Umklammerung des Handgriffes nur noch durch

ein leichtes Umgreifen des Griffes ausreicht. Man sogar soweit gehen und die

Hand ständig Öffnen und Schliessen (Schliessen in der Abdruckphase,

Öffnen beim Zurückholen des Stockes). . Durch die Stöcke tritt

ein zusätzlicher positiver Effekt auf: die Gelenke werden entlastet, da

ein Teil der Kraft über die Arme eingeleitet wird. Hierdurch ist es

möglich diese Art des Walken auch im Bereich der Rehabilation bei Knie-

und Hüftproblemen einzusetzen.

"left" />Durch den Einsatz der Stöcke kann ein komplettes Ganzkörper-

Training durchgeführt werden. Speziell die Muskelgruppen des

Schultergurtes, des Nacken, der Brust und des Rücken sowie die Muskulatur

der Arme lassen sich mit Nordic Walking intensiv trainieren. Etwa 80 % der

Gesamtmuskulatur des Körpers werden eingesetzt. Der verstärkte

Einsatz der Oberkörpermuskulatur führt aber auch zu einer

Erhöhung der Pulsfrequenz, was wiederum zu einem höherem

Trainingseffekt zur Folge hat. Die Übersäuerung der Muskulatur setzt

erst später ein, da mehr Muskelmasse im Einsatz ist.

Vielfach wird angenommen, dass das Walken mit Stöcken ein höheres

Mass an Koordination erfordert, dem ist jedoch nicht so. Der diagonale

Bewegungsablauf beim Walken wird durch die Stöcke stärker

unterstützt. Der rechte Stock hat dann Bodenberührung, wenn die linke

Ferse aufsetzt. In dieser gleichmäßigen Bewegung zwischen links und

rechts ist aber auf eine körpernahe Führung der Stöcke zu

achten. Um in den richtigen Bewegungsablauf zu kommen, zieht man zunächst

die Stöcke hinter sich her, dann fängt man an die Arme gegengleich zu

bewegen und übt Abstossbewegungen mit den Stöcken aus. Die Bewegung

ähnelt dann sehr stark dem Bewegungsablauf des Skilanglaufs, lediglich die

typische Gleitphase fehlt.

Ideal ist das Nordic Walking für Leute, denen das Laufen/Joggen zu

anstrengend ist, nur Walking alleine aber wiederum nicht genügend

körperliche Betätigung bedeutet. Mit Nordic Walking kann man

effektiver zu trainieren. Die zusätzliche Bewegung der Arme zum

Vorwärtstrieb und die gleichzeitige Bewegung des Oberkörpers,

bewirken auch hier ein Trainieren der Muskulatur ähnlich wie beim

Skilanglauf. Doch auch für den Läufer ist Nordic Walking eine gute

Möglichkeit bei Verletzungen Gelenke und Muskeln zu schonen. Viele

Läufer sehen Walking als "unter ihrem Niveau" an, doch hier

bietet sich mit dem Nordic-Walking eine neue Möglichkeit mit dem Einsatz

der Stöcke die verletzten Körperpartien zu schonen. Die meist um 15 -

25 Schläge höhere Pulsfrequenz gegenüber dem normalen Walken

liegt fast im Bereich des langsamen Laufens, auch tendiert man dazu mit den

Stöcken schneller zu Walken und grössere Schritte zu machen.

"10" />

Zusammenfassend kann man sagen, dass mit dem Nordic-Walking ein um ca. 40 %

effektiveres Training möglich ist, es steigert den Puls, so dass man in

den Fettverbrennungsbereich gelangt, stärkt Schulter-, Brust- und

Armmuskulatur, schont und entlastet Gelenke, vor allen Dingen auch bei

übergewichtigen Personen und verbessert die allgemeine Fitness.

Wissenschaftliche Studien in USA und Finnland (Cooper, UKK in Finnland) haben

die gesundheitsfördernde Wirkung von Nordic Walking bestätigt.

Für ältere Menschen geben die Stöcke eine zusätzliche

Stütze und somit eine zusätzliche Sicherheit (speziell auch im

Schnee). Und dann kann man mit den Stöckern auch zur Gymnastik, zum

Stretching und für Mobilisationsübungen einsetzen, die notwendigen

Geräte hat man ja dabei! Auch beim Inline Skaten lassen sich die

Stöcke einsetzen sie sind hier jedoch etwas länger (0,9 x

Körpergrösse), auch hier das erhöhte Gefühl der Sicherheit.

Nordic Walking ist entgegen der landläufigen Meinung nicht nur für

Leute im Mittel- und Hochgebirgsraum, sondern auch für Flachländler

geeignet. Selbst am Strand kann man es ausführen. Sogar Australien hat das

Nordic Walking Fieber erfasst!

Wer ist heute der typische Nordic Walker?

Angesprochen werden Alle: Junge und Ältere, Breitensportler und

Leistungssportler die NW als Ausgleich betreiben, Sportstudios bieten es an,

Rehazentren wenden es zur Behandlung von Patienten an, Sportverbände und

Tourismusverbände interessieren sich dafür, Nordic Walking Parks

entstehen. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, neue Tendenzen

entwickeln sich in Richtung Nordic Fitness: Nordic Walking, Nordic Skiing,

Schneeschuhwandern etc.

Aber auch die Gesundheits- und Wellnessbewegung nimmt gierig die neue

Bewegungsform auf, unterstützt von der Tendenz der Politik und des

Gesundheitswesens mehr Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit zu

entwickeln. Wo kann man nun Nordic Walking lernen und ausüben? Es haben

sich in ganz Deutschland schon Nordic Walking Treffs gebildet, meist als

Ergänzung zum Walkingtreff, verschiedene Organisationen bilden Betreuer

und Kursleiter aus. In Berlin kann man z.B. beim SCC Nordic Walking in der

Gruppe ausüben, ebenso bei der SFB Laufbewegung und beim AOK

-Frühstückslauf

Mehr Infos zur Ausbildung, Angeboten und Treffs gibt es bei http://www.berlin-marathon.com/go/www.walkingonline.de

oder http://www.walkingonline.de

Volker Rose

INWA Mastertrainer