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Marathonläufer durch Walker beim Berlin-Marathon geschockt!

Ein Interview:

I: Herr Läufer, Sie haben zum 2. Mal am Berlin-Marathon teilgenommen.

Wie waren Sie zufrieden?

L: Na ja, ganz gut. Die Atmosphäre ist ja so toll, da vergisst man die

kleinen negativen Seiten.

I: Welche negativen Seiten?

L: 3.30 h wollte ich laufen. Ich hatte ja mit meinen Bekannten gewettet.

Ging gut los.

Nach 7 Km habe ich die ersten schon auf der Strecke gehen gesehen. Ich dacht so

etwas blödes. Nichts drauf und jetzt schon gehen. Sollen die sich doch in

die letzte Startreihe stellen und nicht in die Erste. Dann haben die auch noch

geschwatzt. Die hatten überhaupt keinen Sinn für Wettkampf. Ich bin

dann volle Kanne vorbeigerannt. Sie wissen ja, ich hatte mit meinem Bekannten

gewettet.

I: Wie ging es dann mit Ihnen weiter?

L: Sie meinen wohl wie lief es dann weiter? Bei 10 Kilometer war ich voll in

der Zeit, ja sogar 3 Minuten schneller. Da dachte ich, Mensch wenn Du so

weiterläufst schaffst Du die Zeit von Paule. Sie müssen wissen Paule

ist unser Bester. Der ist im vergangenen Jahr 3.18 h gelaufen. Hätte ich

bloß mit meinem Bekannte nicht nur um einen Kasten Bier gewettet.

I: Wenn das so gut lief, dann Gratulation.

L: Mensch bei 20 Km, ich hatte 7 Minuten Zeit gut dann ist es passiert.

I: Was meinen Sie denn?

L: Die Frieda, die meine Frau ist, stand auf der falschen

Straßenseite. Im vorigen Jahr stand die rechts. Diesmal links. War ja ne

leichte Rechtskurve. Sie wissen ja wegen der Zeit. Klar hab ich die Frieda

gesehen. Ich hab ja extra so ein großes Schild gebastelt. So 1, 50m x

1,0m. Genau bei 20 km sollte Sie mir mein Taubensüppchen geben. Das ist

mein Geheimtipp. Ist auch gar nicht so schwer die Dinger in der Stadt zu

besorgen. Zuerst habe ich gedacht, laufe doch rüber, aber dann war mir

klar, ich würde doch Zeit verlieren, also weiter. Mensch war ich sauer auf

Frieda. Ich war schon 7 Minuten schneller als Paule. Dann habe ich die ganze

Zeit an mein Taubensüppchen gedacht. Einen Kilometer später ging es

dann los. Genau zur Hälfte. Kein Süppchen - keine Kraft. Bei 23 km

habe ich mich dann erst mal hingestellt und hab Atemübungen gemacht.

Seitenstechen hatte ich ja auch schon seit Kilometer 16. Trotzdem war ich

schneller als Paule. Genau da lief Paule an mir vorbei. Hinter her hat er zu

mir gesagt, ich hätte bei meinen Atemübungen ausgesehen wie ein

Karpfen der nach Luft schnappen würde.

I: Aber Sie haben sich ja dann sicherlich durch Ihre Atemübungen erholt

und sind weitergelaufen?

L: Klar, nach 5 Minuten war ich wieder fit und bin losgerannt. Mensch, ich

hatte ja gewettet.

Paul habe ich ja auch noch vor mir gesehen. Frieda sollte ja bei Kilometer 26

stehen, da hätte ich dann ja die Täubchensuppe und meine schwarzen

Kaffee trinken können. Die ist aber mit ihrem Schild und dem großen

Rucksack nicht in die S-Bahn gekommen, wie Sie gesagt hatte. Die hat da einer

abgedrängelt, der war wohl total verschwitzt und hatte sein Marathon

T-Shirt noch verkehrt rum an.

I: Nun hatte Sie zum zweiten Mal nicht Ihr Spezialgetränk bekommen?

Sind Sie dann an den offiziellen Verpflegungsstand gegangen, Entschuldigung -

gelaufen?

L: Nee, da laufen doch alle hin. Ich brauch schon meine eigenen

Getränke. Sonst hätte ich doch auch nicht gewettet. Mir war klar nun

ist alles futsch. Paul war weg, die Beine hatten mir schon lange weh getan und

meine Wette hatte ich auch verloren. Aber aufgeben wollte ich nicht. Ich bin

dann immer 500 m gelaufen, stehen geblieben und wenn ich weniger Krämpfe

in den Beinen hatte dann wieder 500 m gelaufen. War ganz schön hart. Die

Massage in dem Zelt hatte auch nicht geholfen. Die im Zelt haben mir auch noch

den Rest gegeben, die haben etwas von Spaß, Freude an der Bewegung zu mir

gesagt und das bei den weichen Knien. Ich hab vielleicht auf die Frieda

geflucht. Die hatte das mit der falschen Seite bestimmt mit Absicht getan. Im

letzten halben Jahr hat Sie schon öfter zu nörgeln begonnen. Hat mich

sogar einen Egoisten genannt. Dabei hat Sie doch Ihre Arbeit, Ihren Haushalt,

die Kinder und unseren Garten. Sogar die Sonntage haben Ihr nicht mehr

gefallen. Dabei waren das die schönsten Tage. Zum Frühstück mein

Taubensüppchen, dann die lange Strecke mit Paule, Ihr tolles Mittagessen

mit einem schönen Bier und der wunderschöne Mittagsschlaf....

Na ja, jedenfalls kam dann der absolute Hammer. Wie ich gerade wieder meine 500

m laufe sind doch welche an mir vorbei gegangen. Zuerst habe ich das nicht

mitbekommen. Mich hatte nur aufgeregt, dass es da noch welche gibt die sich bei

der Schinderei noch unterhalten können. Dann hat mich doch noch einer von

denen angequatscht - ob ich nicht mit walken möchte. Es würde ja

besser aussehen als ich laufen würde. Wenn ich noch Kraft gehabt

hätte, hätte ich dem aber eine Antwort gegeben. Als Läufer

sollte ich walken. Es ist ja auch ein Marathonlauf und kein Marathonwalking.

Ich bin dann erst mal stehengeblieben. Nicht lange. Aber dann kann einer auf

mich zu und sagte ich sollte in den Bus einsteigen. Es wäre der

Besenwagen. Auf dem Bürgersteig weiter zu machen wollte ich nicht. Mensch,

wie hätten da die anderen gelacht.

I: Vielen Dank für das Interview Herr Läufer, vielleicht noch eine

abschließende Frage? Wie sieht es nach Ihren Erlebnissen mit einem Start

für den nächsten Berlin-Marathon aus?

L: Na, auf jeden Fall, schon allein wegen Frieda. Zuerst wollte Sie sich ja

scheiden lassen. Nicht wegen meinem Marathonergebnis. Das mit der

Taubensüppchenkraft habe ich ja auch eingesehen, daß das

Süppchen nicht Schuld an dem Besenwagen war. Paule kennt sich ja aus mit

Ernährung und der hat gesagt Stadttauben sind auch nicht mehr das was sie

mal früher waren. Ich muss ja zugeben, ein bisschen hat Frieda ja recht

von wegen Egoist und so.

Na ja, ich habe Ihr dann alles so erzählt wie es war. Da hat Sie dann

gesagt das mit dem Walking würde Sie auch interessieren. Jetzt trainiert

Sie. Sie walkt, wenn ich laufe. Sie hat auch schon eine kleine Gruppe gebildet.

Pauls Frau ist auch mit dabei. Seit Frieda Walking macht ist sie eine ganz

andere geworden. Sie ist hübscher, schlanker und hat so mehr

Selbstbewusstsein.

Neulich hat sie zu mir gesagt: "Wollen wir wetten, ich komme beim

Berlin-Marathon in das Ziel"! Klar,ich habe dagegengehalten. Bei meinem

Erlebnis. Na ja, ich habe jetzt schon zweimal heimlich Walking trainiert. Man

kann ja nie wissen.

----------------------------Walking ist keine

Mode!-----------------------

Walking ist keine Mode, sondern eine echte Chance. Für mehr als 50% der

erwachsenen Deutschen beträgt die tägliche Gehstrecke weniger als 2

km. Mit Walking, dem forschen Gehen, kann jeder dieser Tendenz entgegenwirken.

Als sanfte Ausdauersportart eignet es sich für alle Alters- und

Leistungsgruppen, also für Neu- und Wiedereinsteiger, Untergewichtige,

Übergewichtige, jüngere und ältere Menschen. Arm- und

Schritttechnik sind leicht zu erlernen.

Wenn man sich mit dem rechen Bein abdrückt, schwingt der linke Arm in

Gehrichtung nach vorn, und umgekehrt. Die Arme sollten wie Pendel neben, nicht

vor dem Körper geführt werden. Typisch ist auch die Abrollbewegung

der Füße von den Fersen aus. Der Brustkorb wird angehoben, damit

genügend Platz zum Atmen bleibt, die Arme schwingen, die Schultern kann

man locker hängen lassen. Walking soll Stress verhindern, nicht erzeugen.

Deshalb sollte es beim Walking auch keine Wettkämpfe mit Platzierungen und

Zeitvergleichen geben. Jeder ist der Gewinner und messen tun wir uns lediglich

an uns selber. Walking steigert das Selbstwertgefühl und reduziert bei

regelmäßiger Durchführung das Körpergewicht durch

Fettabbau. Darüber regt es den Stoffwechsel an, schont jedoch die Gelenke

und Bänder, fördert die Durchblutung und Elastizität der

Muskeln. Fast alle 206 Knochen und 660 Muskeln des Menschen werden bei dieser

Ganzkörperbelastung eingesetzt. Regelmäßiges Walking kann den

Prozess der Osteoporose, des Knochenschwundes, der besonders bei Frauen

auftritt, verlangsamen und die Knochen stärken. Außerdem werden die

Herzmuskulatur und das gesamte Herzkreislaufsystem gestärkt. Das Herz

pumpt mit einem Schlag mehr Blut durch die Gefäße, es schlägt

kräftiger und wirksamer. Die Lunge kann mehr Gas aufnehmen, der

Körper wird besser mit dem zur Energieumwandlung so wichtigen Sauerstoff

versorgt.

Am meisten Spaß macht Walking in Gesellschaft. Walking ist eine

einfach geniale Sportart, das man sich voller Freude bei so einem grandiosen

Ereignis wie den Berlin-Marathon gönnen sollte.

Hartwig Gauder

Olympiasieger im Gehen